Gunderloch | Wein vom Roten Hang
Hier findest Du Gunderloch Wein vom Roten Hang. Der Rote Hang an der Rheinfront ist eine Kette von steilen Weinbergen, die zwischen Nackenheim und Nierstein direkt am Rhein liegen und deren besondere Böden aus Millionen Jahre altem, rotem Tonschiefer eine einzigartige Mineralität in den Wein bringen. Der Wein wird im Weinberg gemacht, da ist sich Winzer Johannes Hasselbach sicher. Diese Erkenntnis prägt die Gunderloch Wein Philosophie: Weniger ist mehr und alle Schritte zum Wein sollten nachhaltig sein.
Riesling, Riesling, Riesling und ein bisschen Burgunder
Die Gunderloch Weine haben wurden sogar literarisch verewigt, denn das Weingut ist Schauplatz von Carl Zuckmayers „Fröhlichem Weinberg“. So heißt der Riesling Kabinett Jean Babtiste, wie der Protagonist in Zuckmayers Werk und Johannes Hasselbachs erster selbstverantworte Riesling „Als wär’s ein Stück von mir“, nach der Autobiographie Carl Zuckmayers. Die beiden Weine zeigen, was Riesling kann, mögen sie auch so unterschiedlich sein: der eine fruchtbetont mit Restsüße, der andere knochentrocken. Neben dem Riesling in Gutswein und Lagenwein Qualität, gibt es trinkige Burgunder und Sauvignon Blanc Wein vom Weingut Gunderloch.
Gunderloch | Wein vom Rhein
1890 traf der Mainzer Bankier Carl Gunderloch einen weisen Entschluss: er erwarb in Rheinhessen einen Teil des legendären Nackenheimer Rothenberg und legte damit den Grundstein für das Weingut Gunderloch. Qualitätsbestrebt wie er war, erkannte Carl Gunderloch die historisch einmalige Gelegenheit an den steilen Hängen des Mythos „Roter Hang“ Land zu kauften und widmete sich fortan der gehobenen Weinkultur. Dabei trat er nicht nur für sein eigenes Weingut ein, sondern als Gründungsmitglied des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter für den Deutschen Weinbau und deren Qualität insgesamt. Seitdem wurden und werden hier Rieslinge von Weltrang aus besten Lagen erzeugt.
Die 24 Hektar der Familie Hasselbach sind zum größten Teil mit Riesling bestockt (85%), ihm gehört das Herz des Winzers. Etwa die Hälfte der Rebfläche sind Steil- und Steilst-Lagen. Die Lage Rothenberg ist der nördlichste Teil des Roten Hanges. Das Rotliegende, wie der von Eisenoxid durchzogene tonige Schieferboden, bringt ausdrucksstarke Weine hervor: auf eine warme Art und Weise würzig und kraftvoll und mit einer eleganten, fruchtigen Spannung ausgestattet, die eine gute Balance mit der rassigen Säure findet.
Noch heute befindet sich das Weingut in Familienbesitz. Johannes Hasselbach führt es seit 2013 in sechster Generation und er setzt sich ebenfalls beim VDP, zu denen die 200 besten Weingüter Deutschlands gehören, deren Vorsitzender er für en Regionalverband Rheinhessen ist, ein. Und noch immer ist es der Nackenheimer Rothenberg, der das Leben der Gunderlochs bestimmt. “Der Rothenberg war immer viel mehr als nur ein Ort, an dem wir gelebt und gearbeitet haben. In jeder Generation war er ein allgegenwärtiger Begleiter unserer Familie. Jede Generation findet letztendlich zu ihrer ganz eigenen Beziehung zum Rothenberg. Wir leben an diesem Weinberg, von ihm, mit ihm. Er macht uns zu dem, was und wer wir sind. Hier aufzuwachsen bedeutet auch zu akzeptieren, daß wir ihn vielleicht nie vollständig verstehen werden, ihn aber mit all unseren Anstrengungen ehren können,“ erklärt Johannes Hasselbach seine Beziehung zu dem historischen Weinberg. Mit tiefer Heimatverbundenheit zog es den studierten Betriebswirt erst hinaus in die Welt, bevor er nach Nackenheim ins Weingut zurückkehrte und dies von seinen Eltern Fritz und Agnes Hasselbach übernahm.
Johannes Hasselbach | Traditionsbewusst und weltoffen
Gunderloch Wein stand schon immer für höchste Qualität, aber eben auch für Erneuerung. So wie der Gründer Carl Gunderloch ein Pionier für den deutschen Riesling war, so waren es auch Johannes Eltern. Fritz testete aus wie der Gunderloch Wein mit Schraubverschluss reifte und erkannte, daß der Schrauber, der bessere Verschluss für die Gunderloch Weine ist. Konsequent wurden dann alle Weine, von Gutswein über den Orts- und Lagenwein mit Schraubverschlüssen versehen, selbst die Trockenbeerenauslese, die vom WineSpectator mit 100 Punkten bewertet wurde, hatte einen Schraubverschluß. Johannes Vater war einer der frühen Revolutionäre Rheinhessens, ganz gleich, ob bei der Ertragsreduktion durch Grünlese oder der Ernte mit mehreren Erntedurchgängen, um optimales Traubenmaterial ernten zu können und für den Lagenwein zu selektieren. Anfangs belächelt wurde seine Arbeitsweise bald zum Standard anderer Winzer und trug mit zum neuen Renommee der Weine aus Rheinhessen bei.
Frischen Wind und jede Menge Dynamik hat auch der Quereinsteiger Johannes Hasselbach in das Weingut gebracht. Eigentlich sollte seine ältere Schwester das Weingut in Nackenheim übernehmen, aber die verliebte sich bei einem Praktikum in Österreich in den Winzersohn und ist in Langenlois geblieben. Wirtschaftsprüfer wollte der analytisch denkende Johannes werden, doch nun ergab sich eine neue Möglichkeit das Weingut der Eltern weiterzuführen. Ein Jahr bereiste er gemeinsam mit seiner Frau die Welt und absolvierte viele Praktika auf anderen Weingütern in Australien, Neuseeland und Chile und wurde dabei vom Weinfieber gepackt. Sein gutes Netzwerk rund um den Globus und der Austausch mit Winzerkollegen ist ihm auch heute noch besonders wichtig. Daß er nicht die theoretische Winzerausbildung durchlaufen hat, sieht Johannes Hasselbach heute als Vorteil. Er konnte mit einem leeren „weißen Blatt Papier“ starten, mit vielen verrückten Fragen im Kopf und diese auch den Eltern, Mitarbeitern und vielen Winzer Persönlichkeiten, die er während seines Wanderjahres kennenlernte, stellen. Legendär ist sicher das Wurzelwerk Projekt, bei dem er Trauben aus seinem Weinberg bei anderen Winzern vinifizieren und in deren Kellern reifen ließ und damit der Einfluß des Weinbergs, des Winzers und der Gegebenheiten im Keller sichtbar bzw. schmeckbar machte. Bescheiden und doch ehrgeizig ist er in die Winzerrolle hineingewachsen und hat seinen eigenen Stil gefunden. Was mit dem Wein „Als wär‘s ein Stück von mir“ begann, zieht sich nun wie ein roter Faden durch das gesamte Gunderloch Wein Sortiment. Die Weine sind mineralisch, weniger fruchtig, als die seiner Eltern. Sie sind schlank und präzise und dabei doch von großer Komplexität.
2017 wurden die Betriebsgebäude erneuert und die Kellertechnik auf den neuesten Stand gebracht, nur der alte Gewölbekeller wurde erhalten. Johannes Hasselbach setzt auf naturnahen Weinbau, Ökologie und Nachhaltigkeit sind für ihn ganz maßgebliche Qualitätskriterien. So bleibt dem Winzerleben ein Denken in Generationen und ein Weg-frei-machen für die nächste Generation mit Traditionsbewusst Sein und Pioniergeist. Johannes Hasselbach hat recht, wenn er sagt: "Die Weine erzählen mehr als von der Herkunft, dem Terroir und dem Winzer, der sie macht." Sie erzählen von relevanten Themen, wie Nachhaltigkeit und Klimawandel, und doch spiegelt der Wein den Charakter des Winzers wider: bescheiden, leise, tiefgründig, analytisch, sich seiner Tradition bewußt und doch weltoffen. Um die Gunderloch Weine gibt es keinen Hype, um Johannes Hasselbach auch nicht, aber um die Qualität und den Genuss dieser Weine wissen fast alle, die sich mit guten Weinen geschäftigen.