Karl May | Wein aus dem wilden Westen

Karl May Wein - ja richtig gelesen - begib Dich auf die Schatzsuche! Indianerehrenwort es gab nicht nur den Schriftsteller Karl May, der uns mit seinen Abenteuer Romanen und dessen Protagonisten Winnetou und Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi in den wilden Westen entführte, es gibt tatsächlich auch einen Winzer Namens Karl May, der in Osthofen in Rheinhessen ein Weingut geführt hat. Heute bewirtschaftet die nächste Generation das Weingut Karl May, die beiden Brüder Fritz und Peter May.

Zur Karl May Wein Kollektion zählen nicht nur die beliebten Weine Blutsbruder Rot, Weiß und Rosé, sondern auch jeder Menge guter Gutsweine, wie Weißburgunder oder Sauvignon Blanc, herkunftsgeprägte Ortsweine, wie den Osthofener Grauburgunder, sondern auch echte Lagenweine wie den Riesling vom Osthofener Goldberg, allesamt biozertifiziert. Und die beiden können auch Rotwein, was nicht nur ihr Erfolg beim Deutschen Rotweinpreis beweist.

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Karl May | die Wein Mannschaft

Wir kommen aus einer Handballstadt, der HSG Nordhorn ist unsere Mannschaft. Handball verbindet. Das finden auch Peter und Fritz May, denn die beiden Brüder haben 15 Jahre lang in der gleichen Handballmannschaft zusammen gespielt. Wer das schafft, kann auch ein Weingut zusammen meistern, dachten sich die zwei. 

Dabei waren die beiden Brüder in einer recht komfortablen Situation: die Eltern bewirtschafteten das Weingut, das damals noch Liebenauer Hof hieß und seit 1815 von der Familie geführt wurde, ohne daß die Söhne immer mitarbeiten mussten. Obgleich Wein in der Familie May weitverzeigt ist: im Nachbarort Monzernheim führt die Cousine Gesine Roll das Weingut Weedenborn, ebenfalls in Osthofen Axel May das Weingut Steinmühle. Im Weingut Karl May kümmerte sich der Vater um die 14 Hektar Weinberge und den Keller, die Mutter um den Verkauf. Man hört den Stolz in seiner Stimme als mir Fritz davon erzählt, daß seine Eltern in den Achtzigern die gut 100.000 Flaschen Wein in Selbstvermarktung absetzen konnten. Das war damals gar nicht so üblich, viele Winzer haben ihren Wein als Fasswein an Genossenschaften oder Abfüller verkauft.

Peter ist 3 Jahre älter, nach dem Abi wurde Handball gespielt und gefeiert. 2005 ging er nach Geisenheim und studierte Weinbau, auf die erste Party durfte der jüngere Bruder mit und erlebte: Wein ist so viel mehr als harte Arbeit. Nun hatte die Leidenschaft für Wein auch Fritz gepackt. 

Zwar helfen die Eltern noch mit, aber die Verantwortung liegt jetzt bei der nächsten Generation und als die das Weingut übernahmen, sollte ein neues Logo, neue Etiketten, ein neuer Außenauftritt her. So kam es in Zusammenarbeit mit der Bad Dürkheimer Agentur die medienagenten zu einer Rückbesinnung auf den Familiennamen: zum Weingut Karl May und zum Blutsbruder Rot. Das Bild mit den gekreuzten Handgelenken haben sich beide Brüder als Tattoo stechen lassen: für immer vereint.

Die Familienbande sind eng. Die zwei Brüder, die oft für Zwillinge gehalten werden, haben im Weingut keine Aufgabenteilung, sie machen alles gemeinsam, sie entscheiden gemeinsam. Manchmal diskutieren sie wichtige Entscheidungen, wie den Bau des neuen Weinguts und Kellergebäudes, mit allen Familienmitgliedern am großen Küchentisch. „Unser Vater hat uns immer alles machen lassen, wir konnten uns ausprobieren, mussten aber auch dafür gerade stehen“, erzählt Fritz.

2018 war der erste Herbst in den neuen Räumen, endlich gibt es ausreichend Platz, z.B. zum Füllen der Flaschen, im alten Weingutsgebäude hat nun der Holzfasskeller Platz gefunden. Das Weingut ist ganz schön gewachsen, heute müssen drei Familien von den Einkünften leben, da war es Glück, daß ein Onkel seine Weinberge nicht weiterbewirtschaften wollte und Fitz und Peter sie übernehmen konnten. Ihre Lagen erstecken sich heute auf 34 Hektar von Bechtheim über Westhofen nach Osthofen. Klar, daß die Infrastruktur da mit wachsen musste.

Als sie das Weingut übernommen haben, waren sich beide sicher: wir wollen unsere Weinberge möglichst naturnah, ohne das Ausbringen von Herbiziden bewirtschaften. Drei Jahre dauerte die Umstellung, seit 2007 sind die Karl May Weine Biozertifiziert. „Seitdem hat sich viel verändert“, weiß Fritz May. Durch den sanften Rebschnitt zum Beispiel sind die Reben vitaler und widerstandsfähiger geworden. Die Ertragsreduzierung durch Rebschnitt und Grünlese führt zu einer deutlich besseren Weinqualität. Der Most wird spontan und nicht zu kühl vergoren, mindestens 5 Monate auf der Hefe ohne Abstich bringt stabile, langlebige Weine hervor. Die Hefe wird wieder raus in den Weinberg gebracht. Alles ist ein Kreislauf in sich. Im Keller darf sich die Varianz der Jahrgänge zeigen, die Wein sind authentisch und von ihrer Herkunft geprägt. „Wir machen eigentlich nichts – so sind wir halt“, sagt Fritz.

Und obwohl er nicht der alte, sondern der jüngere Bruder ist, heißt der Parade Rotwein der Mays der Alte Fritz, so wie auch der Großvater. Rund 30% der Rebfläche ist mit roten Rebsorten bestockt, wie Spätburgunder, Cabernet Sauvignon, Merlot und Dornfelder. 2019 und 2020 haben sie jeweils den 2. Platz beim Deutschen Rotweinpreis belegt. 2017 den 2. Platz und 2018 den 1. Platz beim Meiningers Rotweinpreis. Toll gemacht, Jungs!

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